Amalgamentfernung
Wer sollte eine Amalgamentfernung durchführen?
Prinzipiell ist es für jede Person mit Zahnfüllungen aus Amalgam sinnvoll, sich über eine Amalgamentfernung Gedanken zu machen, obwohl die Kosten dafür meist nicht von der Krankenkasse übernommen werden und auch Nebenwirkungen möglich sind. Mit einer Amalgamentfernung kann man seinem Körper unter Umständen eine unnötige Belastung mit giftigem Quecksilber ersparen.
Das Robert Koch-Institut hat klare Empfehlungen zum Thema Amalgamentfernung ausgesprochen. [1]
Personen, die an einer Amalgamallergie leiden, sollten ihre Zahnfüllungen aus Amalgam unbedingt entfernen lassen. Können sie einen positiven Epikutantest (Pflastertest) vom Allergologen vorweisen, übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Amalgamentfernung. Die Krankenkasse bezahlt ebenfalls die neue Füllung aus einem alternativen Material.
Auch Personen, die auf Amalgam mit einer lichenoiden (flechtenartigen) Veränderung der Mundschleimhaut reagieren, wird eine Amalgamentfernung empfohlen. Da Amalgam auch mit der Entstehung von Alzheimer-Demenz in Verbindung gebracht wird, sollten auch von dieser Krankheit betroffene Personen über eine Amalgamentfernung nachdenken. Ob die Krankenkasse in diesen Fällen die Kosten übernimmt, muss individuell geklärt werden.
Nebenwirkungen einer Amalgamentfernung
Leider sind auch Amalgamentfernungen gesundheitlich nicht ganz unbedenklich und können von Nebenwirkungen begleitet sein. Durch die Hitzeentstehung beim Bohren, können sich Quecksilberdämpfe bilden, die besonders giftig sind.
Ebenso können bei unsachgemäßer Amalgamentfernung kleine Partikel des Materials vom Patienten verschluckt werden und in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Dies muss natürlich unbedingt vermieden werden. Deshalb sollten Personen, die eine Amalgamentfernung planen, einen darauf spezialisierten Zahnarzt aufsuchen, damit sie nicht unter derartigen Nebenwirkungen zu leiden haben.
Schwangeren und Müttern in der Stillzeit wird eine Amalgamentfernung jedoch generell nicht empfohlen.
Nebenwirkungen einer Amalgamentfernung vermeiden
Auf Amalgamentfernung spezialisierte Zahnärzte wenden spezielle Schutzmaßnahmen an, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Eine dieser Maßnahmen ist die Verwendung eines Kofferdams, einer Gummiabdichtung für den gesamten Mundraum, die nur den zu behandelnden Zahn freilässt und somit verhindert, dass Amalgamteilchen vom Patienten verschluckt werden. Zusätzlich sollte der Zahnarzt den Patienten, aber auch sich selbst, mit externer Atemluft versorgen, damit keine Quecksilberdämpfe eingeatmet werden.
Zur Vermeidung von Quecksilberdämpfen ist es auch ratsam, spezielle Fräsen mit einer niedrigen Drehzahl zu verwenden, damit sich das Material nicht unnötig erhitzt. Während der Amalgamentfernung sollte der Schleifstaub mit dafür geeigneten Kanülen gründlich abgesaugt werden.
Nach der Amalgamentfernung wird oftmals eine medikamentöse, alternativmedizinische Begleittherapie mit hochdosierten Spurenelementen und Vitaminen (so genannte Amalgamausleitung) durchgeführt, um den Körper zu entgiften. Die Kosten dafür werden jedoch nicht von der Krankenkasse übernommen.
Eine Amalgamausleitung sollte von einer Klinik überwacht werden, da die Substanzen erhebliche Nebenwirkungen auslösen können.
Wird eine Amalgamentfernung unsachgemäß durchgeführt, kann es auch zu einer Verschlechterung von vorhandenen Belastungssymptomen kommen.
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Referenz:
[1]Robert Koch Institut: Stellungnahme zu Amalgam aus umweltmedizinischer Sicht